Neues Regelwerk für den ruhenden Verkehr
EAR 23 setzt Maßstäbe für die Mobilität der Zukunft
Die Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen (FGSV) hat am 14. September 2023 die überarbeiteten "Empfehlungen für Anlagen des ruhenden Verkehrs" (EAR 23) vorgestellt. Dieses wegweisende Regelwerk, welches das Fundament für die Planung, Gestaltung und den Betrieb von Verkehrsanlagen im ruhenden Verkehr bildet, trägt maßgeblich zur Optimierung des Verkehrsablaufs und somit zur Verbesserung der Mobilität in städtischen Gebieten bei.
Einblick in die EAR 23
Das EAR-Einführungskolloquium im House of Logistics and Mobility (HOLM) in Frankfurt am Main bot einen umfassenden Überblick über die Aktualisierungen und Neuerungen der EAR 23. Dr.-Ing. Michael Rohleder, Geschäftsführer der FGSV, betonte die Bedeutung des Regelwerks und dessen Beitrag zur klimafreundlichen Gestaltung des Parkraums. Eine der wesentlichen Veränderungen betrifft die Empfehlungen für Multifunktionsstreifen, die flexible Nutzungsmöglichkeiten für Parken, Abstellanlagen für Fahrräder, Elektrokleinstfahrzeuge, Gastronomie und Ladezonen bieten.
Breitere Parkplätze und nachhaltiges Parkraummanagement
Eine besonders diskutierte Neuerung betrifft das Bemessungsfahrzeug, das den Trend zu längeren und breiteren Fahrzeugen widerspiegelt. Die EAR 23 empfiehlt breitere Parkplätze, insbesondere beim Neubau von Parkhäusern und Tiefgaragen. Dies führt zu einer geringeren Anzahl von Parkplätzen auf der gleichen Fläche beim Senkrecht- und Schrägparken. Längsparkplätze bleiben hingegen unverändert.
Generell streben die EAR 23 danach, so wenig Straßenraum wie möglich für das Parken zu nutzen. Die aktualisierten Empfehlungen können ab sofort über den FGSV-Verlag bezogen werden.
Erfolgreiches Einführungskolloquium in Frankfurt am Main
Das Einführungskolloquium am 14. September in Frankfurt am Main war ein großer Erfolg. Es bot umfassende Einblicke in die aktualisierten Empfehlungen für den ruhenden Verkehr und thematisierte wichtige Aspekte wie die Standortwahl von Parkplätzen mit Ladesäulen, die Anlage von Multifunktionsstreifen und die breitere Auslegung von Parkflächen. Die Veranstaltung schloss mit einer Diskussionsrunde und einem Ausblick auf die Zukunft der Mobilität.
Neue Handlungsspielräume für Kommunen
Das Regelwerk EAR 23 ermöglicht Kommunen neue Handlungsspielräume bei der Ausgestaltung des Straßenraums. In der überarbeiteten Gliederung wird erstmals ein ganzes Kapitel der Parkraumplanung als integraler Bestandteil der Stadt- und Verkehrsentwicklung gewidmet. Es wird dringend empfohlen, Parkraum vorrangig außerhalb des Straßenraums anzubieten, um öffentliche Flächen für den Rad- und Fußverkehr, den ÖPNV sowie für Aufenthaltsflächen und Stadtbegrünung zu nutzen.
Die EAR 23 verdeutlicht, dass Parkraummanagement als Instrument der Verkehrsbeeinflussung einen integralen Teil der kommunalen Verkehrs- und Mobilitätsplanung darstellt. Die FGSV empfiehlt, die neuen Empfehlungen bei allen Planungsprozessen von Stadtstraßen, Parkbauten und Parkplätzen zu berücksichtigen. Bei Fragen oder weiterem Informationsbedarf stehen die FGSV gerne zur Verfügung.
