Mit der Einführung der neuen regulatorischen Anforderungen TA 7.2 und DC POS 3.0 stehen Betreiber von Parkflächen vor einer bedeutenden Herausforderung. Diese neuen Regelungen, die speziell für Point-of-Sale (POS) Terminals entwickelt wurden, beeinflussen nicht nur die technische Infrastruktur, sondern auch die Art und Weise, wie Zahlungen abgewickelt werden. Besonders im Fokus stehen dabei kontaktlose Zahlungen, die in den letzten Jahren stark an Bedeutung gewonnen haben.
Für Parkflächenbetreiber, die auf moderne und effiziente Bezahlmethoden setzen, ist es unerlässlich, diese neuen Vorgaben zu verstehen und umzusetzen. Die TA 7.2 und DC POS 3.0 Zertifizierungen bringen nicht nur neue Funktionen, sondern auch erhöhte Sicherheitsstandards und gesetzliche Vorgaben mit sich, die es zu erfüllen gilt.
In diesem Artikel beleuchten wir die Hintergründe der neuen Anforderungen, deren Auswirkungen auf die Infrastruktur von Parkflächenbetreibern und geben konkrete Handlungsempfehlungen, wie Sie Ihr Geschäft auf die neuen Standards vorbereiten können. Denn eines ist sicher: Die rechtzeitige Anpassung an die neuen Regularien ist entscheidend, um auch in Zukunft reibungslose und sichere Zahlungsvorgänge zu gewährleisten.
Die girocard kontaktlos hat sich in Deutschland als eine der bevorzugten Zahlungsmethoden etabliert und ist aus dem Alltag der Verbraucher kaum noch wegzudenken. Diese Entwicklung ist das Resultat einer gezielten Strategie der Deutschen Kreditwirtschaft (DK), die darauf abzielt, den Zahlungsverkehr effizienter, schneller und sicherer zu gestalten.
Ein zentraler Grund für die Popularität der girocard kontaktlos liegt in der breiten Akzeptanz und Nutzung. Laut aktuellen Statistiken besitzen 95% der 16- bis 69-jährigen Deutschen eine girocard, und nahezu alle dieser Karten sind seit 2017 mit einer Kontaktlos-Funktion ausgestattet. Diese Funktion ermöglicht es den Nutzern, Zahlungen schnell und bequem durch einfaches Auflegen der Karte auf das Terminal zu tätigen, ohne dabei eine PIN eingeben zu müssen – zumindest bei Beträgen bis 50 Euro.
Die Zahlen sprechen für sich: Im Jahr 2021 wurden etwa 73% aller girocard-Transaktionen kontaktlos durchgeführt. Dies zeigt nicht nur die hohe Akzeptanz seitens der Verbraucher, sondern auch den klaren Trend hin zu kontaktlosen Zahlungslösungen, die insbesondere durch die COVID-19-Pandemie zusätzlich an Bedeutung gewonnen haben.
Für Händler bietet die Akzeptanz der girocard kontaktlos mehrere Vorteile. Die einmalige Aktivierung der Kontaktlos-Funktion am POS ermöglicht es, ohne zusätzlichen Aufwand von den Vorteilen dieser Zahlungsweise zu profitieren. Kunden schätzen die Schnelligkeit, Hygiene und Bequemlichkeit, die das kontaktlose Bezahlen bietet, was zu einer höheren Zufriedenheit und möglicherweise zu einer stärkeren Kundenbindung führt.
Die breite Akzeptanz und das Vertrauen in die girocard, kombiniert mit modernen Sicherheitsstandards wie NFC (Near Field Communication), machen die girocard kontaktlos zu einer unverzichtbaren Komponente im deutschen Zahlungsverkehr. Durch die Anpassung an die neuen regulatorischen Anforderungen TA 7.2 und DC POS 3.0 können Betreiber von POS-Terminals sicherstellen, dass sie auch in Zukunft von den Vorteilen dieser Technologie profitieren.
Die regulatorischen Anforderungen für POS-Terminals, die girocard und internationale Kreditkarten verarbeiten, sind entscheidend für die Sicherheit und Funktionalität des Zahlungsverkehrs in Deutschland. Diese Anforderungen werden von verschiedenen Institutionen festgelegt und betreffen sowohl nationale als auch internationale Standards.
Für den Betrieb von girocard-fähigen POS-Terminals legt die Deutsche Kreditwirtschaft (DK) standardisierte Regeln fest. Diese Regeln sind im sogenannten Technischen Anhang (TA) definiert und verpflichtend für alle Netzbetreiber und Acquirer, die im deutschen Zahlungsverkehr tätig sind. Die DK stellt sicher, dass die girocard-Transaktionen sicher und zuverlässig abgewickelt werden können. Die aktuelle Version dieser Spezifikationen, TA 7.2, führt neue Anforderungen ein, die insbesondere auf die zunehmende Nutzung kontaktloser Zahlungen und mobiler Wallets reagieren.
Neben den nationalen Regelungen müssen POS-Terminals, die internationale Kreditkarten wie Mastercard und Visa akzeptieren, auch den globalen Sicherheits- und Funktionsstandards entsprechen. Diese werden von den Kreditkartenorganisationen in Form von PCI- und EMV-Standards festgelegt. Die PCI-DSS (Payment Card Industry Data Security Standard) und EMV (Europay, Mastercard, Visa) Normen umfassen eine Vielzahl von Sicherheits- und Technologieanforderungen, die die Integrität von Kreditkartentransaktionen gewährleisten. Acquirer, die diese Transaktionen abwickeln, sind verpflichtet, sicherzustellen, dass die POS-Terminals diesen Standards entsprechen.
Um eine effiziente und harmonisierte POS-Terminal-Infrastruktur im deutschen Markt zu gewährleisten, haben sich die Deutsche Kreditwirtschaft und die deutschen Kreditkarten-Acquirer auf ein gemeinsames Zulassungsverfahren für Terminals geeinigt. Diese Spezifikation, bekannt als "DC POS", deckt sowohl die Anforderungen der girocard als auch die der internationalen Kreditkartensysteme ab. Sie beschreibt die technischen und funktionalen Anforderungen, die ein Terminal erfüllen muss, um sowohl Debit- als auch Kreditkartentransaktionen verarbeiten zu können. Durch die DC POS-Zulassung wird es ermöglicht, dass ein einziges Terminal verschiedene Kartenarten verarbeiten kann, was die Kosten und den Aufwand für Händler erheblich reduziert.
Mit den neuen Versionen TA 7.2 und DC POS 3.0 wurden zusätzliche Anforderungen eingeführt, die den sich wandelnden Bedürfnissen des Marktes gerecht werden sollen. TA 7.2, das von der Deutschen Kreditwirtschaft definiert wurde, fokussiert sich auf die kontaktlose Bezahlung und die Akzeptanz von girocards in mobilen Wallets. Es beinhaltet unter anderem neue Sicherheitsanforderungen, die Umstellung auf einen eigenen NFC-Kernel für die girocard, und eine Erhöhung des CVM-Limits auf 50 Euro.
DC POS 3.0 erweitert diese Anforderungen, indem es auch die neuen Vorgaben der internationalen Kreditkartenorganisationen integriert. Dazu gehört die Einführung der Single-Tap-Funktionalität, die Dynamic Currency Conversion (DCC) für kontaktloses Bezahlen und die Teilgenehmigung von Zahlungen, was vor allem für Prepaid-Karten von Bedeutung ist.
Um den neuen Anforderungen gerecht zu werden, müssen bestehende Terminals bis spätestens 1. Januar 2025 auf TA 7.2 und DC POS 3.0 aktualisiert werden. Während für viele Terminals ein Software-Update ausreicht, ist bei älteren Modellen, die diese Updates nicht unterstützen, ein Hardware-Austausch erforderlich. Händler, die ihre Terminals nicht rechtzeitig umstellen, riskieren nicht nur Zusatzgebühren bei Transaktionen, sondern auch den Verlust wichtiger Funktionen wie der kontaktlosen Zahlung. Es ist daher ratsam, frühzeitig Kontakt zu den entsprechenden Anbietern aufzunehmen, um eine reibungslose Umstellung zu gewährleisten.
Mit der Einführung der neuen Standards TA 7.2 und DC POS 3.0 kommen zahlreiche wichtige Änderungen auf Händler und Betreiber von POS-Terminals zu. Diese Änderungen betreffen sowohl die technischen Spezifikationen der Terminals als auch die Funktionalitäten, die diese unterstützen. Die Neuerungen zielen darauf ab, die Sicherheit und Benutzerfreundlichkeit von Kartenzahlungen zu erhöhen und den gestiegenen Anforderungen durch die wachsende Nutzung von kontaktlosen und mobilen Zahlungen gerecht zu werden.
Eine der bedeutendsten Änderungen ist die Einführung eines neuen NFC-Kernels speziell für die girocard. Bislang nutzten POS-Terminals den NFC-Kernel von Mastercard, doch mit TA 7.2 wird dieser auf einen eigenen Kernel für die girocard umgestellt. Dies ermöglicht eine noch sicherere und optimierte Abwicklung von kontaktlosen Zahlungen mit girocard und stellt sicher, dass die spezifischen Anforderungen der Deutschen Kreditwirtschaft (DK) erfüllt werden.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Erhöhung des CVM (Cardholder Verification Method) Limits für kontaktlose Zahlungen. Das Limit wird auf 50 Euro angehoben, wodurch Zahlungen bis zu diesem Betrag kontaktlos durchgeführt werden können, ohne dass eine PIN-Eingabe erforderlich ist. Dies verbessert nicht nur die Benutzerfreundlichkeit, sondern reduziert auch die Anzahl der Transaktionen, bei denen eine PIN abgefragt werden muss, was insbesondere an stark frequentierten Standorten wie Parkflächen von Vorteil ist.
DC POS 3.0 führt die Single-Tap-Funktionalität ein, die es ermöglicht, eine Transaktion mit nur einem einzigen Kontakt des Kartenlesers abzuschließen. Diese Funktion verbessert die Geschwindigkeit und Effizienz der Zahlungsabwicklung, indem sie den gesamten Prozess der Transaktionsbestätigung vereinfacht. Kunden können ihre Karte einmal auf das Terminal halten, um die Zahlung zu autorisieren, was die Bezahlvorgänge beschleunigt und den Komfort erhöht.
Die Unterstützung der Dynamic Currency Conversion (DCC) ist eine weitere wichtige Neuerung. Diese Funktion ermöglicht es internationalen Kunden, den Betrag ihrer Transaktion in ihrer eigenen Währung zu sehen und zu bezahlen, was die Transparenz erhöht und mögliche Unsicherheiten beim Umrechnen von Währungen vermeidet. Für Händler bedeutet dies eine zusätzliche Möglichkeit, den internationalen Kundenservice zu verbessern und gleichzeitig den Umsatz zu steigern.
Die Teilgenehmigung von Zahlungen für Prepaid-Karten wird ebenfalls eingeführt. Diese Funktion erlaubt es, nur einen Teil des verfügbaren Guthabens auf einer Prepaid-Karte für eine Transaktion zu verwenden, wenn der Betrag der Transaktion das verfügbare Guthaben übersteigt. Dies sorgt dafür, dass auch bei unzureichendem Guthaben eine Zahlung autorisiert werden kann, was insbesondere für Kunden von Prepaid-Karten von Vorteil ist.
Die neuen regulatorischen Anforderungen TA 7.2 und DC POS 3.0 bringen wesentliche Änderungen für POS-Terminals und deren Betreiber. Die Umstellung auf diese neuen Standards ist notwendig, um mit den aktuellen Entwicklungen im Zahlungsverkehr Schritt zu halten und um den steigenden Erwartungen der Kunden gerecht zu werden.
Händler sollten sich frühzeitig über die neuen Anforderungen informieren und die erforderlichen Maßnahmen zur Umstellung ihrer Terminals treffen. Dies kann durch ein Software-Update oder einen Austausch der Hardware erfolgen, je nach Alter und Kompatibilität der bestehenden Terminals.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die neuen Anforderungen vor allem die Sicherheit und Benutzerfreundlichkeit des kontaktlosen Bezahlens verbessern und gleichzeitig den internationalen Zahlungsverkehr optimieren. Durch die rechtzeitige Anpassung an diese Vorgaben können Händler nicht nur gesetzliche Anforderungen erfüllen, sondern auch von den Vorteilen der modernen Bezahltechnologien profitieren.
Für eine reibungslose Umstellung empfehlen wir, sich frühzeitig mit Ihrem Terminalanbieter in Verbindung zu setzen und eine detaillierte Planung für die Aktualisierung oder den Austausch Ihrer Terminals vorzunehmen. Auf diese Weise stellen Sie sicher, dass Sie den neuen Anforderungen gerecht werden und gleichzeitig Ihre Kunden weiterhin einen schnellen und sicheren Zahlungsprozess genießen können.
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